Interview mit COLLECTORBASE.net
Ein Interview mit der COLLECTORBASE.NET war nur eine Frage der Zeit, jetzt ist es soweit.
Désirée, die Administratorin der SWCB, spricht mit Michael, dem Gründer von COLLECTORBASE.net, über sein Projekt um mehr darüber zu erfahren.
Désirée: Fangen wir doch gleich mit der naheliegendsten Frage an. Warum COLLECTORBASE.net?
Michael: Weil es schlicht und ergreifend nichts Zufriedenstellendes für Sammler aller Sammelrichtungen gibt! Fast jede bestehende Datenbank hat etwas Gutes dabei. Aber wirklich überzeugend ist keine davon. Soweit ich weiß, nutzt Du eine Datenbank für Filme und eine für Deine Comics und für den Rest verwendest Du Excel.
Das ist übrigens die am weltweit meisten benutzte Sammeldatenbank. Excel, ein Tabellenkalkulationsprogramm ;)
Abgesehen davon, dass alle "guten" Sammeldatenbanken nur einen Artikeltyp verwalten können sind sie ALLE in ihren Möglichkeiten extrem beschränkt. Selbst so etwas "selbstverständliches" wie Verkaufs- und Suchlisten wirst Du nirgends finden bzw. handelt es sich dabei um Listen, die man per Hand erstellen muss!
Bei einem anderen neuen Anbieter steht die Präsentation im Vordergrund. Die Präsentation ist bei der CB eine von vielen Funktionen und trotzdem kann ein Sammler bei uns seine Präsentation wesentlich besser gestalten, als bei jedem anderen Anbieter.
Die CB ist ohne Kompromisse durchdacht und dementsprechend gut aufgestellt. Es gibt nichts, dass Sammler vermissen werden und wenn doch, bringe ich es nach.
Désirée: Ich benutze wirklich nach wie vor Excel um meine Sammlung zu katalogisieren. Bei der SWCB ist es Tradition jedes negative Detail bei einer Beschreibung zu finden. Ich finde nur leider keines bei der COLLECTORBASE!
Sie ist extrem umfangreich und trotzdem einfach in der Bedienung.
Man kann alles in ihr sammeln und die Sammlungen der User sind untereinander vernetzt. Das alleine ist schon etwas ganz Neues!
Ich habe mir alles durchgelesen, was Du bist jetzt von der CB erzählt hast.
Mich als Comicsammler interessiert, was Du mit TIMETREE meinst?
Michael: Das ist ein typisches Beispiel dafür, dass ich bei der CB keine Kompromisse mache.
Du hast auf der SWCB selbst eine Timeline und die ist gut. Es gibt auch mindestens eine Sammlersoftware die eine Timeline automatisch produziert. Aber eine Timeline ist linear, es gibt nur ein „davor“ und „danach“.
Was ist mit Geschichten die nebeneinander passieren? Geschichten die sich verzweigen oder zusammen geführt werden?
Bei SW kommt das nicht so oft vor, aber bei DC und vor allem Marvel ist das fast schon ein Dauerzustand. Das kannst Du mit einer Timeline nicht abbilden, aber mit einem Timetree. Deswegen ist unsere Timetree einer Timeline eindeutig im Vorteil.
Désirée: Deswegen timeTREE. Weil er sich wie ein Baum verästelt?
Michael: Ja, aber im Gegensatz zu einem Baum können die Äste auch wieder zusammenwachsen.
Das gleiche gilt dann auch für die Produkthistorie. Das ist bei Vollblutsammlern von Actionfiguren sehr interessant. Du kannst nachvollziehen, welcher Körperteil bei welcher Figur schon verwendet wurde. Wo ist es ein „rebuild“ und wo ein „repaint“? Das gibt es alles übersichtlich dargestellt.
Désirée: Ich kenne einige, denen das sehr gefallen würde. Was ist mit LEGO©? Das hast Du im Prototypen nicht dabei. LEGO© ist doch wichtig, oder etwa nicht?
Michael: LEGO© ist sogar sehr wichtig. Fakt ist, dass es extra für LEGO© ein paar Extrafunktionen geben wird. Du wirst Dir z.B. anzeigen lassen können, welche Sets Du mit Deinen vorhanden Steinen bauen kannst, ohne das Set selbst kaufen zu müssen bzw. welche Steine fehlen. Natürlich können auch Sets, die von Usern selbst entwickelt worden sind auf die Art nachgesehen werden.
Ich habe mir eine Menge für LEGO© Sammler überlegt, das sie bis jetzt noch nicht haben.
Der Grund warum LEGO© beim Prototypen nicht dabei ist, ist eine reine Kostenfrage. Für den Prototypen sind die LEGO© Funktionen einfach zu teuer.
Ich finde nichts negatives an ihr, AUSSER das Du uns ständig von der COLLECTORBASE erzählst, aber sie immer noch nicht da ist!
Warum?
Michael: Mein wunder Punkt!
COLLECTORBASE.net ist nicht einfach nur eine Datenbank. Sie ist ein vielschichtiges, hochgradig vernetztes System. Das macht die Programmierung kostenintensiv. Es braucht eine sechsstellige Investition um die COLLECTORBASE optimal auf die Beine zu stellen. Aber Investoren schrecken vor der COLLECTORBASE zurück.
Désirée: Warum? Bringt sie zu wenig ein?
Michael: Das Gegenteil ist der Fall.
Es gibt nichts vergleichbares und einen unheimliche großen und fast unberührten Markt. Das Problem ist, dass die COLLECTORBASE eine ECHTE Marktlücke schließt.
- Kein Capital Venture kennt diesen Markt, es gibt nichts vergleichbares, es gibt keine offensichtlichen Daten. Man muss die Branche kennen, aber dafür haben die keine Experten.
- Außerdem haben Sammler bei Nicht-Sammlern nach wie vor nicht den besten Ruf.
- Die Collectorbase hat rein rechnerisch bessere Chancen als so manches Start-Up das alleine für Werbung mehr ausgibt als wir insgesamt brauchen werden und das ohne nennenswerte Konkurrenz. Aber wieder, andere Start-Ups haben mehr als genug Konkurrenz, man hat Vergleichszahlen und es gibt erfolgreiche Projekte.
- Daraus ergibt sich; keine Firma übernimmt die Verantwortung für ein Projekt, für das es noch keine Vergleichsdaten gibt.
In dem (unwahrscheinlichen) Fall eines Flops, würde ein CV sich gegenüber ihrer Investoren nicht auf andere erfolgreiche Unternehmen berufen können. Es fehlt also die Möglichkeit sich gegen Vorwürfe von eigenen Investoren absichern zu können.
Die Alternative wären Business Angels oder Privatinvestoren, aber es gibt keine Möglichkeit an die heranzukommen ohne nicht vorher durch eine Prüfung zu müssen, wie bei einem VC. Aber auch hier müssen sich die “Prüfer” ebenfalls rechtfertigen und daher lassen sie mein Projekt erst gar nicht durch.
Über private Kontakte verfüge ich nicht und daher komme ich auch nicht an private Investoren heran.
Es gibt aber ein paar VCs die sehr wohl das Potential in der COLLECTORBASE sehen, sich aber erst beteiligen wollen, wenn wir die ersten Kunden haben. Auf die Art könnten sie sich absichern.
Das gilt auch für manche “Türsteher” bei den Privatinvestoren und Crowdfunding Seiten auf denen wir werben dürften.
Désirée: Was ist mit Kickstarter.com? Das wäre doch ideal für dieses Projekt.
Michael: Du darfst bei Kickstarter nur teilnehmen, wenn Du ein Bankkonto und Wohnadresse in einem Land hast, wo es gesetztlich erlaubt ist. Ich kennen nur leider niemanden in diesen Ländern, der das für mich machen könnte. Aber ja, Kickstarter wäre perfekt.
(Anmerkung SWCB: Ländern in denen Kickstarter erlaubt ist: USA, Neuseeland, Kanada, Australien, Niederlande, Schweden, Dänemark, Norwegen, Irland)
Désirée: Dann mach doch den Prototyp und besorg Dir die Kunden!
Michael: Die ersten Kunden kosten mich einen fünfstelligen Betrag!
Désirée: Oh! Das ist viel Geld.
Michael: Genau. Das ist Geld, das ich zur Zeit nicht übrig habe und das ist der Grund, warum man immer noch nichts sieht. Ich suche noch Investoren. ABER mittlerweile reift der Plan einen Kredit aufzunehmen, den Prototyp etwas aufzubohren und eine CBlight Version zu machen. Mit dem Geld, dass auf die Art reinkommt, wird der Kredit zurückgezahlt und die CB kann weiter entwickelt werden. Das braucht dann zwar wesentlich länger aber es ist möglich.
Désirée: Ist das der Grund warum Du Dich auch auf facebook sehr bedeckt hältst?
Michael: Das ist ein Drahtseilakt. Auf der einen Seite braucht die CB ein Publikum, alleine schon um zu zeigen, dass Interesse an ihr besteht. Auf der anderen Seite aber möchte dieses Publikum auch etwas sehen, sonst sind sie bald wieder weg. Also darf man nur ganz wenig Werbung machen, damit man zwar ein paar Leute aufmerksam macht, aber nicht zu viele. Denn wenn es dann losgeht, reagiert niemand mehr weil bis zu diesem Punkt nichts passiert ist. Das ist eine echte Herausforderung.
Désirée: Es wird die Collectorbase also in jedem Fall geben?
Michael: Auf jeden Fall.
Désirée: Wie lange werden wir noch warten müssen?
Michael: Etwa ein halbes Jahr, vielleicht ein paar Monate länger.
Désirée: Habt ihr Angst kopiert zu werden?
Michael: Tatsächlich hat man das mit ziemlicher Sicherheit schon einmal versucht. Aber die CB ist zu komplex, um einfach kopiert zu werden. Vor allem aber ist die Ideologie hinter COLLECTORBASE.net zu gegensätzlich zum Rest der Branche.
In etwa so wie Nokia und andere Handyhersteller der Meinung waren, dass das Iphone keine Zukunft haben wird.
Die COLLECTORBASE geht komplett neue Wege.
Désirée: Wir sprechen uns also in etwa einem halben Jahr wieder?
Michael: Oder früher, noch haben wir ein paar Eisen im Feuer.